Wenn der Sommer sich von seiner schönsten Seite zeigt, die Abende ewig dauern und die Luft nach Holzkohle, Salzwasser und Freiheit riecht – dann ist es Zeit für Sankthansaften. Dieses alte Mittsommerfest gehört zu den besonderen Momenten im dänischen Jahr. Und dieses Jahr dürfen wir zum allerersten Mal mitfeiern.

Wir wurden von unseren Nachbarn eingeladen, gemeinsam an ihrer traditionellen Sankthans-Feier teilzunehmen – mit Lagerfeuer, Snobrød, Musik und allem, was dazugehört. Für uns als Neuankömmlinge ist das nicht nur eine Ehre, sondern auch eine wunderschöne Möglichkeit, ein Stück dänischer Kultur hautnah zu erleben. Es wird bestimmt hyggelig.

Was ist Sankthansaften?

Sankthansaften – der Abend vor dem Johannistag – wird jedes Jahr am 23. Juni gefeiert. Es ist ein Mittsommerfest, das bis in heidnische Zeiten zurückreicht. Später wurde es mit dem christlichen Kalender verknüpft und dem Geburtstag von Johannes dem Täufer gewidmet.

Bis heute ist es in Dänemark Brauch, an diesem Abend ein großes Lagerfeuer zu entzünden. Auf dem Feuer sitzt oft eine Hexenpuppe – aus Stoff und Stroh – die symbolisch nach „Bloksbjerg“ geschickt wird, einem sagenumwobenen Hexenberg in Deutschland. Das klingt düster, ist aber längst ein rein symbolischer Akt, ein Ritual, um das Böse zu vertreiben und Platz für Neues zu schaffen.

Ein Abend voller Wärme – außen wie innen

Was uns erwartet? Wahrscheinlich das:

• Kinder mit langen Stöcken und frischem Teig für Snobrød

• Erwachsene, die mit Getränken in der Hand über das Leben reden

• Ein Feuer, das langsam wächst, Funken in den Himmel schickt

• Und irgendwann ein Lied, bei dem alle ein bisschen leiser werden

„Midsommervisen“ – das traditionelle Lied zum Sankthansaften – wird an vielen Orten gemeinsam gesungen. Es erzählt von Licht, Hoffnung und Zusammenhalt. Und auch wenn wir den Text (noch) nicht können, freuen wir uns darauf, einfach dabei zu sein.

Mehr als ein Fest – ein Willkommensgefühl

Dass wir eingeladen wurden, macht diesen Abend für uns besonders. Es geht nicht nur ums Feuer, nicht nur ums Ritual – sondern um das Gefühl, Teil einer Gemeinschaft zu sein. Für einen Moment ist man kein Gast mehr, sondern Nachbar. Freund. Mensch am Feuer.

Vielleicht wird Sankthansaften für uns zur Tradition. Vielleicht wird es einer dieser Abende, an die man sich immer erinnert.

Weil das Feuer brannte.

Weil alle lachten.

Weil alles stimmte.

Feierst du auch Sankthansaften? Oder hast du das Fest schon einmal erlebt? Schreib mir gern deine Gedanken in die Kommentare – ich freu mich über jeden kleinen Einblick in eure Mittsommermomente.


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